Unser Projekt

Das Hellersdorfer BJW-Projekt wurde im Jahr 2016 eröffnet und entstand als Reaktion auf die große Anzahl geflüchteter Menschen im Jahr 2015 und dem daraus resultierenden Bedarf, Wohnraum und Betreuungsangebote für unbegleitete Jugendliche zu schaffen. Entwickelt wurde das Projekt durch ein Team aus Mitarbeiter*innen des BJW-Standortes in Marzahn und einem eigens eingestellten Native Speaker. Von Beginn an sah die Konzeption vor, eine Mischung aus geflüchteten und hier ansässigen Jugendlichen aufzunehmen, um Integration, Begegnung und kulturellen Austausch zu fördern.

Unser Treffpunktbüro befindet sich in der Mark-Twain-Straße und ist ausgestattet mit einem großen Gruppenraum, einer Küche und drei Büroräumen, welche zusätzlich als Beratungsräume genutzt werden. Hier finden auch verschiedene freiwillige Beschäftigungs- und Gruppenangebote statt. Etwa alle ein bis zwei Wochen wird gemeinsam mit den Jugendlichen gekocht und gegessen. Der Standort ist ausgestattet mit einem Tischkicker, einer Dartscheibe und vielen weiteren Spielemöglichkeiten.

Fußläufig um den Standort verteilt befinden sich unsere neun BEW-Plätze in Ein-Raum-Wohnungen in verschiedenen Mietbauten. Alle haben ein Duschbad, eine Küche und sind teilweise mit einem Balkon ausgestattet.
Die Wohngegend weist eine gute Infrastruktur auf. Nur wenige Gehminuten vom Treffpunktbüro entfernt liegt der U-Bahnhof. Es gibt viele nahegelegene Einkaufsmöglichkeiten, einen großen Park, ein Kino, ein Fitnessstudio und einige Jugendclubs.

Zielgruppe

Wir betreuen Jugendliche und Heranwachsende ab 16 Jahren nach den §§ 30, 34, 35, 35a und 41 SGB VIII.

Die Inhalte der Betreuung und Hilfeintensität orientieren sich am Bedarf der jungen Menschen und variieren in der Regel zwischen 12 und 18 Wochenstunden. Zum Hilfeeinstieg wird regulär mit 15 Stunden pro Woche begonnen und der Hilfeumfang nach den ersten Monaten dann gegebenenfalls entsprechend angepasst. Zusätzlich zum BEW bieten wir ambulante Einzelfallhilfen und eine Nachbetreuung im Anschluss an die stationäre Unterbringung an, um den Übergang ins selbstständige Leben zu erleichtern.

Unsere Aufnahmekriterien sind dabei eher niedrigschwellig und wir nehmen ein breites Spektrum an jungen Menschen mit ihren vielfältigen Besonderheiten, Ressourcen und Herausforderungen auf. Wünschenswert ist, dass sie bei Einzug motiviert sind und über erste Fähigkeiten im Hinblick auf Alltagsstruktur und selbständige Haushaltsführung verfügen.

Pädagogische Schwerpunkte

Die jungen Menschen, die wir begleiten, sind sehr unterschiedlich aufgestellt. Dementsprechend unterscheiden sich auch die inhaltlichen Schwerpunkte der Hilfen individuell. Das Spektrum reicht von engmaschiger Betreuung und primärer Beziehungsarbeit über Begleitung bis hin zu Beratung zu verschiedenen altersrelevanten Themen.
Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den jungen Menschen eine für sie passende Perspektive zu entwickeln, die ihren individuellen Wünschen, Voraussetzungen und Fähigkeiten entspricht.

Unser Angebot umfasst dabei sowohl die individuelle Begleitung der jungen Menschen (Beratungsgespräche, Hausbesuche, Zusammenarbeit mit sozialem Netzwerk, Hilfeinstitutionen, Schule…) als auch die freiwillige Teilnahme an Gruppenangeboten.

Unsere pädagogischen Schwerpunkte sind niedrigschwelliges Arbeiten, das Anbieten von Beziehungen und Vertrauensaufbau, Geduld und die regelmäßige Reflektion der Hilfeziele und -inhalte.

Team

Unser Team besteht aktuell aus 4 Mitarbeiter*innen, die über Sprachkenntnisse in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Arabisch verfügen. Wir arbeiten in einem Co-Betreuer*innen-System, in dem immer zwei Mitarbeiter*innen gleichberechtigt für einen jungen Menschen verantwortlich sind.

Wir alle verfügen über eine sozialpädagogische Grundausbildung und verschiedene Zusatzqualifikationen (z.B. Sportwissenschaft, Familienrat, Heilerziehungspflege). Uns ist fachlicher Austausch untereinander und die regelmäßige Reflexion unserer Arbeit sehr wichtig.

Praktikant*innen sind bei uns gerne gesehen und regelmäßig vertreten. Wir schätzen es, wenn neue Perspektiven eingebracht werden.